Grundlage der chinesischen Medizin ist unter anderem der Taoismus, der auf den Philosophen Lao Tse zurückgeht. Von ihm stammt die Vorstellung, dass das gesamte Universum von den beiden Polen Yin und Yang bestimmt ist. Dabei erzeugt Yang Wärme, ist der Motor der Bewegung, bewirkt Wachstum und Entwicklung und baut Spannung auf.
Yin hingegen bedeutet ein Absinken, einen Rückgang, erzeugt ein Gefühl von Ruhe, Entspannung und Harmonie. Dieses Gegensatzpaar bringt eine universelle Kraft und Lebensenergie hervor: das „Qi“.
Qi durchströmt alle Dinge, Pflanzen und Lebewesen. Es fließt auch durch unseren Körper, und zwar auf zwölf paarigen Linien, denen jeweils ein Organfunktionskreis zugeordnet ist. Auf diesen Meridianen liegen die 361 klassischen Akupunkturpunkte, über die das Qi reguliert werden kann. Außerdem kennt die chinesische Medizin fünf Konstitutionstypen von Menschen: Holz, Metall, Erde, Feuer, Wasser.
Sie beschreiben den Körperbau, die Charaktereigenschaften, die Vorlieben und Neigungen, das Verhalten und die vorherrschenden psychischen Reaktionen der Patienten. Beispielsweise ist ein „Erde-Typ“ ein eher robuster Mensch, während die „Metall-Menschen“ zartgliedriger und verletzlicher sind.